In anderen Ländern

Jagdliche Zuchtlinien
Nicht nur in Deutschland haben Jäger erkannt, welche Qualitäten der Irish Terrier für die Jagd besitzt.
So gibt es in der Tschechischen Republik und der Slowakei sogar jagdliche Zuchtlinien. Auch aus den Niederlanden,
wo der Irish sehr populär ist, hört man gelegentlich, dass Züchter nach geeigneten Welpen gefragt werden.
In den USA gibt es eine kleine Gruppe von Jägern und Züchtern, die Airedale- und Irish Terrier für verschiedene Jagdarten einsetzten.
Neben der überall gerühmten Raubwildschärfe, die den Irish auch für den Einsatz auf so gefährliches Wild wie Nordluchse und Pumas
prädestinieren, wird er hier noch für eine Jagdart verwandt, die seinem alten Job beim Ziehen von Raubwild sehr ähnelt.
In den Obstanbaugebieten im Osten der USA geht häufig ein Tier zu Schaden, dass unserem Alpenmurmeltier ähnelt,
aber in der Ebene in Erdbauten lebt und Wurzeln und Rinde von Nutzgehölzen stark verbeißt. Diese Groundhogs werden ohne
Schusswaffe bejagt. Zur Jagdausrüstung gehören nur Erdhunde, die klein genug sind, in die Groundhogbauten einzuschliefen,
einige Airedale- oder Irish Terrier, sowie Hacke und Spaten. Der Erdhund stellt nun einen Groundhog im Bau,
der Bau wird gegraben und der Irish zieht das mit seinen langen Nagezähnen äußerst wehrhafte Groundhog aus dem Bau und tut es ab.
Die Nager sind dabei so häufig, dass ein gut eingespieltes Team an einem Tag zur Freude der Farmer
durchaus 15 bis 20 Groundhogs zur Strecke bringen kann.
Im Süden Afrikas
Afrikanische Landschaft
Auch die Südhalbkugel haben die robusten Jagdgehilfen mit der harten roten Jacke erobert. Besonders populär sind sie dabei
in Namibia, dem ehemaligen Deutsch Südwest, geworden. In diesem trockenen, von Wüsten und Halbwüsten bedeckten Land gehören
die Landwirtschaft in Form von Schaf- und Rinderzucht, sowie die Fleisch- und Trophäenjagd auf den Farmen zu den wichtigsten
Wirtschaftszweigen. Die Farmer sind meist deutscher oder burischer Herkunft, und auf vielen Farmen finden sich Irish Terrier
als Wächter und Jagdhunde. Auf der Jagd besteht die Hauptaufgabe in der Nachsuche von Großwild. Neben seiner Nasenleistung,
die in dem heißen und trockenen Klima besonders gefordert ist, überzeugt hier der Irish durch seine Mischung aus Wildschärfe und
kluger Vorsicht. Denn schon ein Oryxbulle mit seinen meterlangen und nadelscharfen Hörnern ist ein äußerst gefährlicher Gegner
für Mensch und Hund, wenn er sich, nicht tödlich getroffen, seinen Gegnern stellt. Der Irish muss ihn scharf bedrängen,
darf aber nie in die Reichweite seiner gefährlichen Hörner kommen. Dabei ist der Hund eine Lebensversicherung für den Jäger,
weil er das Wild rechtzeitig anzeigt und so beschäftigt, dass der Jäger den Fangschuss anbringen kann,
ohne von dem Wild selber angenommen zu werden.
Gefährliche Jagden
Geradezu harmlos sind solche Nachsuchen aber im Vergleich zur Jagd auf das gefährlichste Wild im Farmland;
den besonders im Gebirge noch häufigen Leopard. Er ist von allen Raubkatzen der Erde die mit Abstand wildeste und aggressivste
und gehört daher nicht ohne Grund zu den "Big Five", den fünf gefährlichen Großwildarten Afrikas.
Vor wenigen Tagen berichtete mir noch ein befreundeter Farmer, der Teckel, eine Irish Hündin und eine Kreuzung
aus Bayrischen Gebirgsschweißhund und Irish führt von seiner jüngsten Leopardennachsuche. Ein Jagdgast hatte einen besonders
großen Leoparden krankgeschossen. Aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit wäre eine sofortige Nachsuche
der reine Selbstmord gewesen, so das die beiden Terrier und ein Rauhhaarteckel am nächsten Morgen auf die Fährte gesetzt wurden.
Hier gibt es keine Riemenarbeit. Hier müssen die Hunde frei suchen und versuchen den gefährlichen Gegner zu stellen.
Nach einiger Zeit kamen die Hunde an den Leoparden. Der brüllte auf und der Teckel sauste wie ein geölter Blitz zum 500 m entfernten
Auto zurück. Der Irish und der Irish-Mix aber stellten und beschäftigten den Leoparden so,
dass der Jäger unbemerkt herankommen und den Fangschuss geben konnte.
Verbreitung in Namibia
So ist es kein Wunder, dass der Irish in Namibia eine weite Verbreitung gefunden hat. Er wird im Lande gezüchtet,
von einer Farmerfamilie schon in der dritten Generation (der Farmer, nicht die Hunde). Diese Hunde gehen auf Importe
aus der Republik Südafrika zurück. Leider haben die Hunde keine Abstammungsnachweise. Ihren Typ aber haben sie behalten,
und es sind Irish von allerbestem Wesen, die alle als Farm- und Jagdhunde ihren Dienst versehen.
Daneben gab es in der letzten Zeit Importe aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Anfang 2003 fiel in Swakopmund
ein Wurf mit südafrikanisch / englisch / deutscher Abstammung, der auch jedem hiesigen Züchter Ehre gemacht hätte.
Welpen
So wird er seinen weltweiten Siegeszug fortsetzten, der einzigartige, vielseitige und widersprüchliche "Irish Terrier".
Spielende Hunde
Der Hund aus purem Gold - Außen wie Innen. (Jack London)